+49 781 / 953 80 530

Pflegekräfte aus Osteuropa: Ein umfassender Ratgeber

Zusammenfassung

  • Kosten: Ab 2.400€ monatlich, günstiger als Pflegeheim
  • Arbeitszeit: Ca. 40 Stunden pro Woche, wohnt im Haus
  • Leistungen: Grundpflege, Haushalt, Mobilität, Gesellschaft
  • Grenzen: Keine Medikamentengabe oder medizinische Behandlungen
  • Vorteile: Vertraute Umgebung, persönliche Betreuung, Zuschussmöglichkeiten
  • Voraussetzungen: Eigenes Zimmer, Internetanschluss, klare Absprachen

Pflegekräfte aus Osteuropa – warum sollte man sich damit befassen? Ganz einfach:

Immer mehr Menschen werden älter und brauchen Pflege. Familien stehen oft vor der Frage: Pflegeheim oder Betreuung zu Hause? In den letzten Jahren haben viele eine dritte Möglichkeit entdeckt: Pflegekräfte aus Osteuropa, die im Haus der pflegebedürftigen Person wohnen und helfen. Dieser Ratgeber erklärt Ihnen, wie diese Art der Betreuung funktioniert.

Warum entscheiden sich Menschen für Pflegekräfte aus Osteuropa?

Eine Betreuung durch Pflegekräfte aus Osteuropa hat mehrere Vorteile:

Zu Hause bleiben können

Viele ältere Menschen möchten in ihrem eigenen Zuhause bleiben. Hier kennen sie sich aus, hier haben sie ihre Erinnerungen. Mit einer Pflegekraft, die im Haus wohnt, können sie in ihrer vertrauten Umgebung bleiben. Sie müssen nicht ins Pflegeheim ziehen und können weiterhin selbst über ihren Alltag bestimmen.

Fürsorge durch die Kultur geprägt

In Ländern wie Polen, Rumänien oder Litauen ist Familie sehr wichtig. Dort werden ältere Menschen besonders geschätzt. Diese Einstellung bringen viele osteuropäische Pflegekräfte mit. Sie kümmern sich oft mit viel Respekt und Einfühlungsvermögen um die Menschen, die sie betreuen.

Meist günstiger als das Pflegeheim

Ein Platz im Pflegeheim kostet oft zwischen 3.500 und 5.000 Euro im Monat. Eine Pflegekraft aus Osteuropa kostet meist ab 2.400 Euro monatlich. Mit Zuschüssen von der Pflegekasse kann es noch günstiger werden. Wie viel Zuschuss Sie bekommen, hängt vom Pflegegrad ab.

Dieselbe Person kümmert sich

In Pflegeheimen oder bei Pflegediensten wechseln oft die Mitarbeiter. Eine Pflegekraft, die im Haus wohnt, bleibt für längere Zeit dieselbe Person. So kann eine vertrauensvolle Beziehung entstehen. Die pflegebedürftige Person muss sich nicht immer wieder an neue Menschen gewöhnen.

Was macht eine Pflegekraft aus Osteuropa?

Man spricht oft von „24-Stunden-Betreuung„, aber das bedeutet nicht, dass die Pflegekraft wirklich rund um die Uhr arbeitet. Das wäre gegen das Arbeitsrecht. Normalerweise arbeitet sie etwa 40 Stunden pro Woche, also 5-6 Stunden am Tag.

Der große Vorteil ist, dass die Pflegekraft im selben Haus wohnt. Wenn etwas passiert, ist schnell jemand da, der helfen kann. Das gibt den Pflegebedürftigen und ihren Familien ein gutes Gefühl.

Welche Aufgaben übernimmt die Pflegekraft?

Die Pflegekraft kann bei vielen Dingen im Alltag helfen:

  • Hilfe bei der Pflege: Waschen, Duschen, Anziehen, Toilettengang, Zähneputzen, Essen, Wechseln von Windeln
  • Haushalt: Einkaufen, Kochen, Putzen, Wäsche waschen und bügeln, Garten, Haustiere versorgen
  • Bewegung: Aufstehen und ins Bett gehen, vom Bett in den Rollstuhl wechseln, spazieren gehen, mit Gehhilfen umgehen
  • Freizeit und Gesellschaft: Gemeinsame Aktivitäten, Gespräche führen, zum Arzt begleiten, Kontakt mit Familie und Freunden halten

Wichtig: Die Pflegekraft darf normalerweise keine Medikamente geben oder medizinische Behandlungen durchführen. Dafür braucht man zusätzlich einen Pflegedienst.

Das Rechtliche: So ist die Beschäftigung erlaubt

Die meisten Pflegekräfte aus Osteuropa kommen über das „Entsendemodell“ nach Deutschland. Das bedeutet: Sie sind in ihrem Heimatland bei einer Firma angestellt und werden nach Deutschland geschickt. Das ist völlig legal nach dem Arbeitnehmer-Entsendegesetz.

Wichtig dabei ist:

  • Die Pflegekräfte bekommen den deutschen Mindestlohn
  • Sie haben Recht auf Urlaub und feste Arbeitszeiten
  • Die Krankenversicherung und andere Sozialabgaben laufen über ihr Heimatland
  • Ein Formular (A1-Bescheinigung) beweist, dass alles legal ist

So ist die Betreuung für alle fair geregelt und bleibt bezahlbar.

Was braucht die Pflegekraft im Haus?

Damit die Betreuung gut funktioniert, sollten einige Dinge vorhanden sein:

Ein eigenes Zimmer

Die Pflegekraft braucht ein eigenes, möbliertes Zimmer, in das sie sich zurückziehen kann. Sie sollte auch ein Badezimmer benutzen können.

Internet

Wichtig ist ein Internetanschluss, damit die Pflegekraft mit ihrer Familie in der Heimat in Kontakt bleiben kann. Das hilft ihr, sich wohl zu fühlen.

Klare Absprachen über die Arbeit

Man sollte genau besprechen, wann die Pflegekraft arbeitet und wann sie frei hat. Obwohl sie im Haus wohnt, braucht sie auch Pausen und Freizeit.

Wie kann man die Kosten senken?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Zuschüsse für die Betreuung zu bekommen:

Pflegegeld

Je nach Pflegegrad bekommt man monatlich einen festen Geldbetrag. Dieses Pflegegeld kann man für die Betreuung zu Hause nutzen.

Verhinderungspflege

Wenn ein Angehöriger normalerweise die Pflege übernimmt, aber mal ausfällt (etwa wegen Urlaub oder Krankheit), gibt es Geld für eine Ersatzpflege. Dafür zahlt die Pflegekasse bis zu 1.685 Euro im Jahr. Man muss mindestens Pflegegrad 2 haben und seit sechs Monaten zu Hause gepflegt werden. Erfahren Sie, wie man die Verhinderungspflege voll ausschöpfen kann.

Kurzzeitpflege

Hierfür gibt es bis zu 1.854 Euro pro Jahr. Man kann auch die Hälfte dieses Geldes für die Verhinderungspflege nutzen, wenn man diese nicht voll ausschöpft.

Entlastungsbetrag

Jeder mit einem Pflegegrad bekommt monatlich 131 Euro extra. Dieses Geld ist für zusätzliche Betreuung gedacht.

Steuervorteile

Die Kosten für eine Pflegekraft kann man von der Steuer absetzen. Man bekommt 20% der Kosten zurück, bis zu 4.000 Euro im Jahr.

Zuschuss für Umbau

Wenn die Wohnung umgebaut werden muss (z.B. barrierefreies Bad), gibt es dafür bis zu 4.000 Euro Zuschuss.

So findet man eine passende Pflegekraft

Um eine gute Pflegekraft zu finden, läuft es meist so ab:

  1. Beratungsgespräch: Zuerst bespricht man, welche Hilfe genau benötigt wird. Was soll die Pflegekraft können? Welche Aufgaben soll sie übernehmen?
  2. Auswahl der Pflegekraft: Es werden Pflegekräfte vorgeschlagen, die zur Situation passen – mit den richtigen Fähigkeiten und einem passenden Charakter.
  3. Kennenlernen und Vertrag: Wenn man sich für eine Pflegekraft entschieden hat, werden die Verträge gemacht. Alles wird rechtlich korrekt geregelt.
  4. Unterstützung danach: Eine gute Vermittlungsfirma bleibt ansprechbar, wenn es Fragen gibt oder wenn etwas nicht passt.

Häufige Fragen zur Betreuung

Wie gut sprechen die Pflegekräfte Deutsch?

Die Deutschkenntnisse sind unterschiedlich. Manche sprechen sehr gut Deutsch, andere haben Grundkenntnisse. Viele haben Deutsch in der Schule gelernt. Bei der Auswahl der Pflegekraft kann man darauf achten, dass die Sprachkenntnisse für die Situation ausreichen.

Was tun, wenn es mit der Pflegekraft nicht klappt?

Wenn die Pflegekraft und die pflegebedürftige Person nicht gut miteinander auskommen, kann man nach einer anderen Pflegekraft suchen. Gute Vermittlungsagenturen helfen dabei, schnell eine passendere Person zu finden.

Wie schnell findet man eine Pflegekraft?

Meist dauert es nur wenige Tage, bis eine passende Pflegekraft gefunden ist. Je nach besonderen Wünschen oder in Ferienzeiten kann es auch etwas länger dauern.

Dürfen die Pflegekräfte Medikamente geben?

Nein, die Pflegekräfte dürfen normalerweise keine Medikamente verabreichen oder medizinische Behandlungen durchführen. Dafür braucht man zusätzlich einen Pflegedienst.

Zusammenfassung: Was eine Pflegekraft aus Osteuropa bieten kann

Die Betreuung durch Pflegekräfte aus Osteuropa bietet viele Vorteile:

  • Die pflegebedürftige Person kann zu Hause wohnen bleiben
  • Es kostet meist weniger als ein Pflegeheim
  • Eine vertraute Person ist immer da
  • Man kann länger selbstständig bleiben
  • Angehörige werden entlastet

Eine Pflegekraft, die im Haus wohnt, kann helfen, dass man in den eigenen vier Wänden gut leben kann. Aber jede Situation ist anders. Man sollte gut überlegen, welche Art von Pflege am besten passt.

Wenn Sie mehr über die Betreuung durch Pflegekräfte aus Osteuropa wissen möchten, können Sie sich bei Beratungsstellen oder Vermittlungsagenturen informieren.